Hier finden sich die vier Grundkategorien, nach denen wir unsere EMAC-Übungen aufgeteilt haben, um euch den Weg durch unsere Inhalte zu erleichtern. Weiter unten findet sich eine längere Beschreibung jeder Kategorie und dort haben wir auch jeweils die Übungen aufgelistet.
SPRACHE IST WICHTIG
Sprache ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel und spielt auch bei den Übungen eine wichtige Rolle. Die Übungen aus dieser Kategorie konzentrieren sich auf Sprache und Terminologie als Mittel einer inklusiven und konstruktiven Berichterstattung...
ALTERNATIVE SICHTWEISEN
Die Medien verlassen sich heutzutage viel zu stark auf sogenannten "Experten": Ihre Stimmen und ihre Perspektiven sind geradezu omnipräsent in den Medien und werden in den meisten Fällen unbestritten dem Publikum vermittelt. Die Übungen aus dieser Kategorie konzentrieren sich darauf, Diversität zu nutzen, um diese Realitäten zu ändern...
PRIVILEGIEN ERKENNEN
Ein ethischer Ansatz für Medienarbeit - unter anderen - beschäftigt sich mit der (persönlichen) Verantwortlichkeit für die Inhalte. Wenn Minderheiten stereotypisiert oder herablassenden behandelt werden, hat das Einfluss auf ihren Ruf in der Gesellschaft. Die Übungen unter dieser Kategorie versuchen, Journalist_innen ein besseres Bewusstsein für eigene Privilegien und den unbewussten Hierachisierungsprozess zu vermitteln...
BACK TO BASICS
Diese Übungen beschäftigen sich mit grundlegenden journalistischen Skills, aber immer unter dem Gesichtspunkt, wie sie helfen können, Vorurteile und Diskrminierung zu vermeiden. Sie vermitteln ein erneutes Verständnis für die Rolle eines Menschen, der Medieninhalte produziert und betonen die Wichtigkeit der doppelten Recherche von "Fakten"...
Detaillierte Beschreibungen
Hier könnt ihr noch mehr über die Ideen hinter unserer Kategorisierung lesen und findet auch die zugeordneten Übungen...
SPRACHE IST WICHTIG
Die Sprache ist unsere Hauptkommunikationsform und spielt eine mächtige Rolle sowohl beim Beitragen zur als auch beim Entfernen von Diskriminierung. Integrative Sprache ist Sprache, die frei ist von Wörtern, Phrasen oder Tönen, die befangene, stereotype oder diskriminierende Sichten auf bestimmte Menschen oder Gruppen wiederspiegeln, und als solche könnte sie verstanden werden als eine Hoffnung für alle und besonders für Produzierende von Medieninhalten. Um über die Wirklichkeit unterschiedlicher Gesellschaften nachzudenken, ist integrative und nichtdiskriminierende Sprache ein Muss.
Die Übungen, die in dieser Kategorie enthalten sind, zielen darauf ab, den Lernenden einen Zugang und Verständnis zur integrativen und konstruktiven Berichterstattung mit Respekt gegenüber den betroffenen sozialen/kulturellen Gruppen zu ermöglichen, indem abweisende, beleidigende oder/und aktiv diskriminierende Sprache vermieden wird.
Diese Übungen können ergänzt werden durch die Empfehlungen der EMAC Terminologie und das Verständnis, dass der Gebrauch von Wörtern oder Begriffen immer diskutiert und akzeptiert werden sollte von denen, die im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen.
Darüber hinaus entwickelt sich Sprache und Terminologie ständig und ist im Fluss. Begriffe, die heute akzeptabel und bevorzugt werden, können morgen obsolet und beleidigend sein. Es ist wichtig, die Terminologie regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie angemessen und respektvoll ist.
Nach den Übungen sollen die Lernenden in der Lage sein, Fälle von adäquater und inadäquater Medienberichterstattung zu identifizieren und den Einfluss, den sie auf die Wahrnehmung der Hörer/Leser von Migrant*innen, ethnische/religiöse Minderheiten, LGBTQIA+, Menschen mit Behinderungen, Frauen, Jugendliche und Ältere haben, zu diskutieren.
ZUGEHÖRIGE ÜBUNGEN
- Entwickeln einer angemessenen Sprache
- Minderheiten-Tabu
- Nachdenken über Nachrichten
- Fragereihenfolge
Neue und alternative Sichtweisen
Medien hängen in starkem Maße von sogenannten Expertenquellen für Informationen und Interviews ab. Ökonomischer Druck und die Forderung nach sofortiger Information sind ziemliche Hemmnisse für korrekter Recherche und Datenanalyse und Information. Praktisch bedeutet das, dass der Kern der Medienbotschaft von einem engen Sektor der Bevölkerung entstammt, dessen Stimmen und Perspektiven immer präsent in den Medien sind und in den meisten Fällen unhinterfragt.
Diese Übungen beschäftigen sich damit, Medien als Kanäle der Stimmen derjenigen mit Macht und ihre Agenda zu hinterfragen. Diversität in den Medien bedeutet, die Gegebenheiten zu verändern sucht, indem man anstatt ausschließlich über Minderheiten spricht, auch sie sprechen lässt. Dieser Zugang hat sich als gute Strategie erwiesen, um Stereotype zu vermeiden.
Gleichzeitig ist es notwendig zu verstehen, wie Vorurteile, verinnerlichte oder auferlegte, einen Einfluss darauf haben können, wie sich Medienproduzierende der Auswahl von Quellen und der Produktion von Inhalten nähern.
Am Ende der Übungen sind die Lernenden in der Lage…
- explizite, implizite Vorurteile und deren Bestätigung zu identifizieren und zu verstehen
- zu überprüfen, wie Vorurteile den Medieninhalt, den sie produzieren, beeinflussen können
- die Notwendigkeit zu verstehen, existierende Narrative zu hinterfragen und neue Blickwinkel
- zu suchen, um Storys über Minderheiten zu erzählen
ZUGEHÖRIGE ÜBUNGEN
- Nachrichten, Recherche und Quellen
- Vorurteile andersherum
- 5 Menschen, die ich kenne und (nicht) mag
PRIVILEGIEN ERKENNEN
Bei einem ethischen Umgang mit Medien geht es nicht nur um Meinungsfreiheit, sondern auch um die Verantwortung für die Folgen von Medienberichten. Die Repräsentation und Stereotypisierung von Minderheiten beeinflusst, wie sie von der Gesellschaft gesehen werden.
Die Übungen in dieser Kategorie arbeiten daraufhin, es den Produzierenden von Medieninhalten zu ermöglichen, zu erkennen, dass Privileg und Diskriminierung jeden in der Gesellschaft bis zu einem bestimmten Punkt beeinflussen. Durch das Verstehen, wo sie in der Gesellschaft stehen (das Privileg, das sie haben), werden sie sich der Auswirkungen bewusst, die ihre Berichterstattung auf die Wahrnehmung der jeweiligen Minderheitengruppe in der Gesellschaft haben kann.
Die Lernenden können Fälle von adäquater und inadäquater Medienberichterstattung identifizieren und den Einfluss, den sie auf die Wahrnehmung der Hörer*innen/ Leser*innen hat in Bezug auf Minderheitengruppen.
ZUGEHÖRIGE ÜBUNGEN
- Kontrollierter Dialog
- Nachrichten, Recherche und Quellen
- Hot Seat
- Einführungsrunde
- Personality Molecule
- Macht der Quellen
- Walking in Your Shoes
Back to Basics
In einer Ära des technologischen Fortschritts ist es Zeit, zurückzublicken und über ethischen Prinzipien nachzudenken, die die Rolle der Produzierenden von Medieninhalten unterstreichen. Insbesondere, wie man absichern kann, dass diese Prinzipien in einer zweckmäßigen Weise in der Arbeitspraxis und in Medienprodukten verankert sind. Übungen in dieser Kategorie betrachten wichtige journalistische Fähigkeiten, von den Strategien des aktiven Zuhörens bis zur Genauigkeit und Überprüfung von Daten und Informationen. Sie zielen auch darauf ab, den Lernenden bewusst zu machen, wie das Checken von Basisfakten funktioniert.
Die Übungen zielen darauf ab, es den Lernenden zu ermöglichen,
- Strategien zu benutzen, um Stereotype in der Berichterstattung und Kommunikation in den Medien zu vermeiden. Das ist hilfreich für das Führen von Interviews, Verstehen und Hörfähigkeiten
- Diversitätsansätze in den Redaktionsteams zu analysieren, Schwachstellen zu finden und die Möglichkeiten zur Verbesserung von Diversitätsansätzen zu diskutieren
- existierende journalistische Recherchefähigkeiten einzusetzen, um Informationen und Quellen zu überprüfen
ZUGEHÖRIGE ÜBUNGEN
- Kontrollierter Dialog
- Offen für Diversität
- Schreibende und lesende Medien
- Mediendesinformation
- Checken von Fakten