Beschreibung der Übung

Die "Power Flower" ist die "Blume der Macht", die dieser Übung ihren Namen gibt. Bei Anschauen des Arbeitsblatts wird die Namensgebung sicherlich klarer...

VORBEREITUNG

Drucke eine passende Anzahl von Arbeitsblättern aus, die die Teilnehmenden vervollständigen müssen. Du kannst entweder die Vorlagenversion nutzen oder die inneren Blütenblätter mit Schlüsselwörtern, die für deine Gruppe und deine Bildungsziele passen, vorausfüllen. In den meisten Fällen ist die letztere Variante zu bevorzugen.

Hier sind ein paar Schlüsselwörter als Beispiele:

  • Erworbene Bildung
  • Muttersprache
  • Anzahl der gesprochenen Sprachen
  • Sexuelle Orientierung
  • Geschlechteridentität
  • Wohnort
  • Geografische Herkunft
  • Geografischer Aufenthaltsort
  • Alter
  • Finanzielle Lage
  • Sozialer/ gesellschaftlicher Status
  • Nationalität
  • Familienstand
  • Kinder
  • Hautfarbe
  • Gesundheitliche Situation
  • Religion
  • Politische Ansichten
  • Körperliche Beeinträchtigung
  • Persönliche Erscheinung/ „ Schönheit“

Du solltest niemals alle davon benutzen und du kannst andere Schlüsselwörter hinzufügen abhängig von deiner Gruppe und den Bildungszielen.

Durchführung der Übung

  1. Bitte die Teilnehmenden die Blütenblätter in Abhängigkeit davon auszumalen, ob sie das Ziel
    von jeder Form von Diskriminierung sind oder nicht. Instruiere sie, dass sie das innere Blütenblatt ausmalen sollen, wenn sie nicht das Ziel von einer bestimmten Form von Diskriminierung sind. Instruiere sie, das äußere Blütenblatt auszumalen, wenn sie das Ziel von einer bestimmten Form der Diskriminierung sind. Gib den Teilnehmenden für diesen Teil der Übung 10-15 Minuten
    Sage Ihnen, dass sie ein weiteres Blütenblatt hinzufügen können, wenn es nötig ist. Lass sie auch wissen, dass sie ihr Arbeitsblatt nicht mit den anderen Teilnehmenden teilen müssen, wenn sie sich dabei nicht gut fühlen.
  2. Sag den Teilnehmenden, dass sie die Anzahl der Gebiete, in denen sie betroffen sind und die Anzahl, in denen sie relativ privilegiert sind, einschätzen. Bitte sie, diese Information und ihre Gefühle (wenn sie sich dabei wohlfühlen) über diese Lage mit einem anderen Gruppenmitglied oder in einer kleinen Arbeitsgruppe zu teilen, abhängig von der Gruppengröße. Die kleine Gruppe sollte 6 Teilnehmende nicht überschreiten. Gib ihnen 15-30 Minuten zur Diskussion, abhängig von der Gruppengröße.
  3. Frage danach, wer seine Erfahrungen mit der kompletten Gruppe teilen und darüber diskutieren möchte, welche Auswirkungen es hat, ob man vorherrschend in der Zielgruppe ist oder nicht.
  4. Danach und abhängig von der Zeit kann die Gruppe diskutieren, was soziale Diskriminierung ist: Jemanden sozial zu diskriminieren ist, einen Unterschied zu machen auf der Basis von Klasse oder Kategorie ohne Rücksicht auf individuelle Leistung. Das beinhaltet rassische, religiöse, sexuelle, Behinderung betreffende, ethnische und altersbezogene Diskrimination. Einige Unterschiede zwischen den Menschen, die nur auf individueller Leistung (wie persönliche Erscheinung) basieren, sind nicht diskriminierend.

Beurteilung der Lernergebnisse

Der Übungsleiter könnte die Teilnehmenden fragen, für wie bedeutsam sie diese Übung gehalten haben und was sie daraus für ihre Redaktionsarbeit gewinnen konnte (Interview und Recherche).

Abhängig davon, wie weit du in diese Thematik eindringen willst, kannst du…

  • Diskutieren, wie Medien jede Gruppe repräsentieren und welchen Einfluss das hat auf die gegenseitige Wahrnehmung ( etwas Menschenkenntnis von Minderheiten wird aufgebaut durch die Botschaft der Medien)
  • Diskutiere den Zugang jeder Gruppe zu Medien (als Quelle, aber auch als Produzent)
  • Diskutiere, wie die Präsenz der Repräsentierenden in den Medien zu spezifischen Programmen, Inhalten, Zeitfenstern eingeschränkt ist.
  • Diskutiere, was die Betroffenen tun können, um die gegenwärtige Situation zu verändern und die soziale Diskriminierung durch ihre Arbeit in den Medien in Zweifel zu ziehen. (d.h. das es wichtig ist, Migranten nicht nur zu Themen von Migranten zu interviewen, sondern zu allgemeinen Themen.)

„Arten der Diskriminierung“

Die folgenden Arten der Diskriminierung könnten diskutiert werden in dieser Übung und Übungsleiter sollten die grundlegenden Auswirkungen Verstehen:

  • Sexismus
  • Rassismus
  • Unterdrückung durch Klassenzugehörigkeit
  • Religiöse Unterdrückung, wie Unterdrückung von Juden, Antisemitismus, Islamophobie, Hass von Moslems
  • Adultismus ( Ungleichbehandlung von Älteren gegenüber Jüngeren)
  • Altersdiskriminierung
  • Heterosexismus
  • Diskriminierung Behinderter
  • Diskriminierung von Sprachen

Informationen zur Übung

Übung, um das Bewusstsein gegenüber gesellschaftlicher Ungleichheit zu erhöhen
Diese Übung zielt darauf, Empathie gegenüber anderen zu entwickeln, indem man sie vor Situationen stellt, die ihnen und anderen in ihrem täglichen Leben begegnen.

Lernergebnisse

Diese Übung ist entwickelt worden, um

  • die Teilnehmenden gegenüber (struktureller) Diskriminierung zu sensibilisieren.
  • Die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden gegenüber unterschiedlicher Form von Diskriminierung zu erhöhen
  • Eine Möglichkeit schaffen für die Einzelnen um zu reflektieren, in wieweit sie das Ziel von Diskriminierung sind oder nicht
  • Einblick in Erfahrungen und Wahrnehmung von Diskriminierung zu erlangen
  • Sich selbst zu hinterfragen, um sich der Art und Weise, wie wir andere unabsichtlich diskriminieren, mehr bewusst zu werden
  • Den Begriff „soziale Diskriminierung“ zu begreifen und dafür zu sensibilisieren

Die Lernenden verstehen

die Bedeutung für Migrant*innen, ethnische/ religiöse Minderheiten, LGBTQIA+, Menschen mit Behinderungen, Frauen, Jugendliche, ältere Bürger, um eine Stimme in den Medien zu erhalten und ein Idee zu haben, wie das umzusetzen ist.

Ausstattung

Ein Raum und ein Tisch, so dass die Teilnehmenden sitzen und ihre Power Flower Ausdrucke ausfüllen können

Materialien

Ein Power-Flower-Arbeitsblatt für jede*n Teilnehmer*in, Stifte

Dauer

45-60 Minuten (abhängig von der eingeräumten Zeit zur Diskussion)

Empfohlene Anzahl von Teilnehmern

Mindestens 4-6, um kleine Gruppen bilden zu können, bis zu 60

Tipps für die Übungsleitung

Diese Übung kann auf Widerstand von Einzelnen treffen, die Schwierigkeiten haben zu akzeptieren, dass sie sich in dem Genuss von unverdienten (und unerbetenen) Privilegien befindet. Zu gleicher Zeit kann Power Flower starke Gefühle in den Teilnehmenden hervorrufen. Sie können sich ärgerlich, schuldig fühlen oder ein starkes Gefühl von Hilflosigkeit entwickeln.
Abhängig von der Zeit kann sich die Übungsleitung entscheiden, nur eine Gruppendiskussion zu veranstalten, die Power Flower gemeinsam mit der Gruppe zu komplettieren.
Diese Übung erlaubt es, tiefer in die Diskussion über soziale Diskriminierung zu gehen. Dafür findest du eine Grafik von Nicht- Zielen und Zielen von Unterdrückung in der Beschreibung.
*Bitte beachte, dass diese Definitionen sich mit der Zeit und dem kulturellen Hintergrund verändern können. Benutze sie entsprechend.

This content is also available in: Englisch Spanisch