Beschreibung der Übung

Übernommen vom SMART Radiotraining

  1. Die Übungsleitung legt das Ziel der Übung darauf, Themen zu finden für eine spezielle Radiosendung (z.B. ein tägliches Informationsmagazine)
  2. Danach folgt eine Brainstormingsitzung zu den Themenvorschlägen der Teilnehmenden basierend auf ihren Interessen.
  3. Die Übungsleitung sammelt so viele Vorschläge, wie möglich für die Dauer von ca. 20 Minuten, ohne die Vorschläge zu werten oder zu gewichten. Danach diskutiert die Gruppe jedes Thema in Bezug auf ihre Bedeutung, Motivation und potenzielles öffentliches Interesse für etwa 15 Minuten.
  4. Die Teilnehmenden wählen 3 oder 4 Themen aus.

Die Übungsleitung teilt die Teilnehmenden in Interessensgruppen auf. Dann diskutieren die Teilnehmenden in Gruppen die Hauptaspekte des gewählten Themas und daran anschließend präsentieren sie Ihre Ergebnisse einschließlich:

  • Auswählen des Fokusses
  • Auflisten möglicher Quellen

Die Gruppensitzung dauert etwa 20 Minuten.

Die Übungsleitung bittet die Teilnehmenden, die Ergebnisse ihrer Gruppe zu präsentieren (30 Minuten insgesamt) und fragt sie:

  • Warum dieser Fokus und kein anderer?
  • Warum diese Quellen und keine anderen?

Die Übungsleitung ermöglicht dann eine 30minütige Diskussion über:

  • Die Vorteile und Gefahren der gewählten Quellen
  • Welche Quellen sind primär und welche zweitrangig?
  • Alle möglichen Blickwinkel
  • Wie sich die Story in der speziellen Gruppe auswirkt bezüglich der Story genauso wie des Einflusses auf die öffentliche Meinung

AUSWERTUNG DER LERNERGEBNISSE

Die Einschätzung basiert auf den Rechercheergebnissen kombiniert mit der Diskussion der Abschlussgruppe. Der Fokus der Übung liegt nicht auf dem Endergebnis, sondern auf der Gruppe und dem individuellen Bewusstsein gegenüber der Motivation und Gründen für Auswahl spezifischer Themen, Quellen und Blickwinkel und auf der Auswirkung, die ihre konstruierte Story haben könnte in der Gruppe oder das individuelle Bild im Medientext.

Einige Fragen, die auftauchen könnte:

  • Warum dieses Thema und kein anderes?
  • Warum dieser Blickwinkel und kein anderer? Was sind die Gründe (Zielgruppe, Kontroversen, Alternativen…)
  • Warum diese Quelle und keine andere? Wie hast du dich für die Quelle, Interviewte (Expertise, bekannte Person, alternativer Blickpunkt, Primärquellen)?
  • Warum werden einige Primärquellen ausgeschlossen? Wie wird sich dieser Ausschluss auf das Bewusstsein der Zielgruppe auswirken?
  • Was bringen deine Blickwinkel und Quellen dem Allgemeinwissen der Story?
  • Hast du über die Einbindung von Menschen aus einer Minderheitengruppe nachgedacht, um ihre Meinung, Erfahrung und/oder Expertise zu diesem bestimmten Thema anzubieten? Warum?
  • Wie, denkst du, wird sich die öffentliche Wahrnehmung ändern durch die Information, die dein Beitrag liefert? Wird sie etwas verstärken, herausfordern, wird sie eine andere, Perspektive hinzufügen?
  • Wie, denkst du, wird die öffentliche Wahrnehmung der Gruppe/ des Einzelnen porträtiert in deiner Pressemeldung sein?
  • Was, denkst du, ist die Rolle der Journalisten in Bezug auf ihre Quellen, aber auch auf die Öffentlichkeit und den Gegenstand der Story?

Informationen zur Übung

Diese Übung zeigt den Teilnehmenden, wie Journalist*innen Material für ihre Artikel finden und unterschiedliche Arten von Quellen identifizieren, die zusätzlich zu den durch die Mainstreammedien genutzten „Expert*innen“, verfügbar sind. Die Teilnehmenden analysieren die Gründe hinter ihren eigenen Vorlieben/ Neigungen, finden die Ursachen und bedenken mögliche Konsequenzen für den Einzelnen oder die Gruppe, repräsentiert durch das Thema, das sie untersucht haben.

Die Teilnehmende verstehen

  • Redaktionsarbeit bedeutet Formen und Gestalten eines offenen Themas (Sicherung der Information)
  • Redaktionsarbeit fußt auf 2 Fundamenten: Programmphilosophie und Struktur
  • Den Ablauf der Redaktionsarbeit
  • Wege der internen Entscheidungsfindung
  • Die Grundlagen und die Kriterien für die Auswahl von Themen/ Sachverhalte im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit (Tagesgeschehen)
  • Wie man Stereotype bei der Beichterstattung und Kommunikation in den Medien vermeidet
  • Sind die Medien ausschließlich für eine ausgewählte Gruppe?
  • Was ist die Agenda der Medien
  • Die Relevanz für Migranten, ethnische/ religiöse Minderheiten, LGBTQIA+, Menschen mit Behinderungen, Frauen, Jugendliche und Ältere, eine Stimme in den Medien zu erhalten und wie man das ermöglichen kann

AUSTTATTUNG

  • Whiteboard/ Wandtafel/ Flipchart und Marker, Kreide
  • Wifi
  • Ein Raum für jede Arbeitsgruppe

GERÄTE

Tablets/ Laptops

MATERIALEN

  • Zeitungen
  • Pressemitteilungen
  • Flipcharts und Marker
  • Schreibmaterial für die Teilnehmer

DAUER

120 Minuten

EMPFOHLENE TEILNEHMERZAHL

12

HINWEISE FÜR ÜBUNGSLEITUNG

Die Übungsleitung sollte vertraut sein mit dem Inhalt der Quellenvorlagen und primären und sekundären Quellen. Das sind die Grundlagen für Medienkompetenz. Außerdem kann es sinnvoll sein, hier kurz zur Definition der öffentlichen-rechtlichen Medien zurückzukehren, um Gründe für deren Expert*innen-Auswahl zu finden.

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